24/09/2024 0 Kommentare
Flüchtlinge danken beim Briloner Neujahrsempfang für Gastfreundschaft in Deutschland.
Flüchtlinge danken beim Briloner Neujahrsempfang für Gastfreundschaft in Deutschland.
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Flüchtlinge danken beim Briloner Neujahrsempfang für Gastfreundschaft in Deutschland.
Zum Neujahrsempfang der Stadt Brilon hatte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch drei Asylbewerber gebeten, von ihrem Leben zu erzählen. Alle drei stellten sich der großen Versammlung und redeten auf Deutsch:
Muayyad Alami(29) aus Syrien schilderte eindrücklich Kindheit, Studium und Familiengründung in Syrien, von seiner Flucht aus den bombardierten Städten, der beschwerlichen Zeit im jordanischen Flüchtlingslager und der gefährlichen Flucht im von Schleppern besorgten überladenen Schlauchboot über das Mittelmeer. Mauayyad Alasni , der in Syrien Krankenpflege studiert und gelehrt hat, lernt jetzt Deutsch, hofft, dass seine Familie nachkommen kann und arbeitete ehrenamtlich in der Briloner Kleiderkammer für Flüchtlinge.
Der 22-jährige Hafiz Shah aus Afghanistan berührte das Publikum mit seiner Traurigkeit. 2015 kam er über München und Bielefeld nach Brilon. Nach der beschwerlichen Flucht hatte er in Deutschland zwar ein Dach über dem Kopf und genug zu essen, doch er litt unter Fremdheit und Einsamkeit. Erst als Monika Große-Vollmer, Presbyterin der Ev. Kirchengemeinde Brilon und Constanze Piontek, Integrationspatin, in sein Leben traten, sei es ihm von Tag zu Tag besser gegangen. Die Integrationspatin stand ihm mit Rat und Tat zur Seite. Jetzt geht er zweimal in der Woche zum Fußballtraining, liest gerne Bücher in der Stadtbücherei und lernt Deutsch. Seit kurzem hat er einen Vollzeitjob und hofft auf einen Praktikumsplatz, der ihm den Weg zu einer Ausbildung eröffnet, die zu seinem afghanischen Betriebswirtschaftsstudium passt. „Danke an Brilon“ schloss er sine Rede.
Selbstbewusst trat Vaskar Rahmann (23) auf. Aufrecht stand Bangladeschi dem Publikum gegenüber. Er erzählte von seiner Ausbildung zum Altenpfleger: „Ich will im sozialen Bereich arbeiten, um für die Hilfe, die ich bekommen habe, etwas zurückzugeben.“ Deutschland sei seine Heimat geworden. Das beweist er im Café International im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Brilon. Mit Monika Große-Vollmer gehört er zum Stammteam, das das Café für die Gäste vorbereitet, Leckereien serviert und als Gesprächspartner für andere Asylbewerber zur Verfügung steht. „Deutschland ist meine Heimat geworden“, sagt Vaskar Rahmann. „Mir gefallen die Berge und die kleine Stadt.“
Das bewegte Publikum applaudierte lange. Sie hatten täglich Berichte von den gewalttätigen Übergriffen auf Frauen von nordafrikanisch wirkenden jungen Männern in der Silvesternacht gehört. Die drei Briloner Asylbewerber gehören zur Gruppe der jungen Männer – doch sie machten deutlich, dass sie in Deutschland Sicherheit und Frieden, Arbeit und Geborgenheit suchen.
Kathrin Koppe-Bäumer
Die Reden zum Nachlesen:
Muayyad Alami Hafiz Shah Vaskar Rahmann
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